Schneeballschlacht!!

Es schneit! Es schneit! Kommt alle aus dem Haus!
Es schneit! Es schneit! Kommt alle aus dem Haus!

Endlich Schnee! Farah konnte kaum still stehen und wirbelte ständig mit ihren scharenden Hufen kleine Schneefontänen auf. Oder sie versuchte mit ihrer geschickten Nase kleine Schneefarahs zu bauen. Leider fielen diese Kunstwerke den ungeduldigen Hufen zum Opfer noch ehe Farah sie bewundern konnte.

Zur Feier des Tages bekam Farah ein dickes flauschiges Pad aufgelegt, dann konnte es schon losgehen. Farah war kaum zu bremsen und stapfte wie ein verrückt gewordener Olaf durch den allertiefsten Schnee. Wer wollte schon auf dem plattgetrampelten Weg gehen? Wo man seine Hufspuren gar nicht betrachten konnte?

„Oh was ist das??“

Im Wald bewegte sich ein dünner Ast unter der dicken Schneelast und bog sich erst langsam, dann immer schneller nach unten. Der funkelnde Schnee flog elegant in Richtung Boden, wo er mit leisem plop in der weichen Schneedecke verschwand.

„Oh Annabelle! Hast du die kleinen Engel gesehen??!“

Oh! Ein kleiner Engel!!
Oh! Ein kleiner Engel!!

Es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass wir Kontakt zu ‚kleinen Engeln‘ hatten. Immer wieder starrte Farah aufmerksam in den Wald, wie es sich als Leitstute ganz vorne gehörte. Doch sie blieb entspannt und trabte konzentriert vor. Zumindest auf der ersten Galoppstrecke .

Bei der zweiten Galoppstrecke galoppierten wir an. Das war zuviel für Rocky, der eigentlich hinter uns bleiben sollte, er gab Gas und zeigte Farah wie man Rennen gewinnt. Farah wollte sich das nicht gefallen lassen und hinterherpreschen, auch wollte sie die Verfolgung nach Ende der Galoppstrecke nicht aufgeben und dem frechen kleinen Pony zeigen wie schnell eine Farah rennen kann wenn sie darf. Fakt war: Sie durfte nicht. Mit energischem „Ho Halt“ und Zügel ziehen habe ich sie nach der zweiten Galoppstrecke zum Stehen gebracht. Auch wenn es noch so viel Spaß macht im Schnee zu rennen, ein bisschen Ordnung musste sein.

Rocky war längst über alle Berge, im Gegensatz zu Milena, seiner Reiterin, die sich im vollen Galopp abgeschmissen hatte und uns nun wieder entgegen kam. Auch ich stieg ab und testete mit Farah auf der dritten Galoppstrecke ob sie wohl in der Lage war sich wieder zu konzentrieren. Nebenbei fingen wir auch noch eine freche kleine Samira ein, die an uns vorbeiflitzen wollte, als ihrer Reiterin die Zügel aus der Hand rutschten.

Farah benahm sich vorbildhaft und so erhielten wir die Erlaubnis

Auf Farah reiten - toll! Auf Farah traben - fantastisch!! Auf Farah durch den Schnee traben - einmalig!!!
Auf Farah reiten – toll!
Auf Farah traben – fantastisch!!
Auf Farah durch den Schnee traben – einmalig!!!

Milena anzubieten auf Farah weiterzureiten. Ein Angebot das sie natürlich gerne annahm. Farah guckte ein wenig skeptisch.

„Ähm… Annabelle? Da setzt jemand ein Kind auf meinen Rücken, hast du das gesehen?! Da sitzt jemand auf deinem Platz, ist das normal??!“

„Ja Farah, das ist in Ordnung!“, konnte ich sie beruhigen.

„Ach so, na dann!“ Von nun an gab Farah sich große Mühe so ordentlich wie nur irgendwie möglich zu laufen. Vor allem die vierte Galoppstrecke hinauf trabte sie mit wehender Mähne, ohne auch nur Anstalten zu machen losrennen zu wollen!!

Mit strahlender Milena und stolzer Annabelle kehrte Farah zum Hof zurück und freute sich schon auf eine Schneeballschlacht mit Rocky! Dieses Mal würde sie gewinnen, sie hatte extra fleißig Schneeballformen geübt!!

Farahflummi

Ganz schön kalt und nass war es heute. Ein Grund mehr für Farah so richtig Gas zu geben und sich ein bisschen trockenzulaufen. Sie freute sich so sehr, dass sie den Kopf runterriss und mit den Vorderhufen im Galopp immer hin und her sprang, mal nach rechts, mal nach links, mal grade in die Höhe. Es fühlte sich an wie Wellenreiten, auf einer ziemlich eigensinnigen und völlig unberechenbaren Farahwelle.

Wellenreiten á la Farah!
Wellenreiten á la Farah!

An Konzentration wollte sie nicht einmal denken, lieber folgte sie in wildem Galopp ihrer Nase. Und mitten auf der Galoppstrecke anhalten… nein, das passte gar nicht in ihren Plan. Schade dass ich da auch noch ein Wörtchen mitzureden hatte und unbedingt testen wollte ob es möglich sei Farah aus ihrem Wellenreitrausch zu wecken.

Wir schlossen also einen Kompromiss und hielten an. Wobei anhalten bedeutete, dass Farah immer noch herumsprang wie ein fliegender Fisch, aber immerhin auf einer Stelle blieb.

Erst die vierte Galoppstrecke war ein wirklicher Erfolg im Sinne der Konzentration. Farah hatte sich ausgetobt und war nun bereit sehr ordentlich und vernünftig nur zu traben!

Westernfarah

Wir waren heute als Westernreiter unterwegs. Unser Auftrag: Billy hüten. Denn das Gras wächst an manchen Stellen des Waldes soo laut, dass der arme kleine Billy nicht mehr hört wenn er gerufen wird. Farah und ich haben es uns daher zur Aufgabe gemacht den Ausreißer wieder zur Herde zu treiben.

„Annabelle!! Siehst du was ich sehe? Billy reißt aus!!“

„Nichts wie hinterher Farah!“

Auf leisen Sohlen schlich Farah durch das Unterholz, Billy immer auf der Spur.

 Gras!! Grasgrasgrasgras!!
Gras!! Grasgrasgrasgras!!

„Farah? Was machst du da? Nicht fressen! Wir müssen doch Billy weitertreiben!!“

„Fressen?! Wer frisst hier?! Ich doch nicht! Ich wittere nur seine Spur!“

Mit einem elefanten Rums lief Farah auf Billy auf der kurzerhand stehen geblieben war und sich nun genüsslich dem Gras zu seinen Füßen widmete.

„Oh, wir haben ihn! Nein, sag nichts! Ich weiß was zu tun ist!“

Farah stieß Billy mit der Nase an. Überrascht rannte der los, den halben Waldboden noch im Mäulchen hängen. Farah nahm sofort die Verfolgung auf und ließ sich geschickt zwischen den Bäumen hindurchmanövrieren, grade so dass wir Billy immer in Richtung Weg trieben.

„Annabelle, wir haben es geschafft!“ Stolz schob Farah Billy mit einem letzten Stups zur Herde zurück und drehte den Kopf.

„Wir sind die Besten!!“ Vor Freude sprang Farah hoch in die Luft und ich in den Graben, sicher ist sicher!

Geisterstunde

„Hilfe! Hilfe! Annabelle, was ist das?! Rette mich!!“

„Farah! Ganz ruhig, das ist nur ein Blatt! Es frisst dich nicht!“

„Ooo, bist du da so sicher? Dann lass uns aber schnell aufholen!! Ich kann die anderen Ponys ja fast gar nicht mehr sehen!!“

Im Wald da ist es duster...
Im Wald da ist es duster…

„Sie stehen direkt vor dir! Kein Grund loszurasen wie ein aufgescheuchtes Huhn!“

„Ja, aber jetzt gehen sie weiter! Nichts wie hinterher!! Achtung, Platz da, jetzt komm ich!“

„Ho Halt! Immer mit der Ruhe! Du kannst ja wohl warten bis ich dir sage, dass du weitergehen darfst! Es ist außerdem nicht nötig so dicht auf die Ponys aufzulaufen, sie wissen schon, dass du kommst!“

„Bist du sicher? Na gut, jetzt aber schnell!“

„Oh, was ist das?! Da sind komische rote Lampen im Wald! Das ist nicht gut! Das ist gar nicht gut!“

„Farah! Das sind meine Leuchtarmbänder, die kennst du!“

„Leuchtbänder? Ach stimmt ja! Darf ich mich trotzdem mal kurz erschrecken?“

„Na wenn du meinst..“

Mit einem gewagten Satz sprang Farah nach vorne und zog an den Zügeln, doch freundlicherweise hatte sie mich ja vorgewarnt, sodass ich sie mit Ho Halt und Gertentippen schnell wieder beruhigt bekam. Nach der dritten Galoppstrecke bin ich dann lieber abgestiegen und habe versucht Farah vom Boden aus ein bisschen Sicherheit zu geben.

„Eine Galoppstrecke! Jipp… oh! Da kommt was! Rote und weiße springende Lichter auf meiner Galoppstrecke! Ohoh, ich gehe mal lieber zur Seite! Komm, wir verstecken uns im Gebüsch!“

„Ach lass mal Farah, das sind nur Menschen, wir bleiben einfach regungslos stehen und warten bis die Gefahr vorüber ist! … Siehst du? Jetzt können wir weiter!“

„Hilfe, Hilfe! Renn doch! Na los! Wir müssen hier weg! Da ist etwas Dunkles! Es lebt und es kommt direkt auf uns zu!! Lauf doch!!“

„Farah! Das ist auch nur ein Mensch! Ohne Lampe! Kein Grund zur Panik!“

„Oh, echt? Und ich dachte schon meine letzte Stunde hat geschlagen! Puh, was für ein Glück!!“

Farah unter Strom

Es war bereits ziemlich dunkel, als wir an diesem Samstagabend zur zweiten Runde aufbrachen. Wir gingen gerade gemütlich an der Ponyweide vorbei, da sprang Farah plötzlich panisch zur Seite und wollte losrasen, glücklicherweise bin ich in die andere Richtung

Vorsicht! Ein Farahgeist!
Vorsicht! Ein Farahgeist!

abgesprungen und konnte sie so festhalten und beruhigen. Möglicherweise hat sie den Stromzaun berührt und sich deshalb so erschrocken, vielleicht hat sie aber auch nur ein furchtbar gefährliches Geräusch gehört. Von einem möglichen Stromschlag habe ich zumindest nichts mitbekommen.

Wir sind dann erst mal die halbe Runde gelaufen um uns wieder ein bisschen zu beruhigen, was gar nicht so einfach ist, wenn es dunkel ist und viele Farahgeister herumlaufen, die das arme kleine Pony zu Tode erschrecken! Farah ist noch einige weitere Male entsetzt weggesprungen, wovor sie sich erschrocken hat ließ sich leider nicht feststellen, trotzdem sind wir lieber auch den Rest der Strecke zu Fuß gegangen. Sicher ist sicher, auch wenn wir dann nicht ganz so schnell laufen können weil ich natürlich nicht wirklich sehe wo meine Füße mich hinführen und ob da vorne im Boden vielleicht eine tiefe Regenrinne oder ein großer Stein liegt.

Farah feiert Geburtstag

Zur Abwechslung durfte Farah heute mal ihren allerersten

Na los! Auf geht's!
Na los! Auf geht’s!

Kindergeburtstag feiern! Eine kleine ganz mutige Reiterin hatte die Ehre die große Farah zu putzen und zu reiten! Da hat Billy ganz schön verwundert geguckt, als seine Freundin heute mal auf der großen Farah Platz nahm! Wie gut, dass sie mit ihm schon so fleißig aussitzen geübt hat und ohne Herumzuhopsen auf Farah durch den Wald schweben konnte!

Farah war die Ruhe selbst, ihre Reiterin strahlte wie eine Schneekönigin und Angelika war auch zufrieden, dass Farah so folgsam mit ihr gegangen ist… wenn das mal kein gelungener Kindergeburtstag war!

Elf Kinder kamen um zu reiten, was bei zehn Reitponies ein bisschen zu viel ist. Doch Farah meisterte ihre Aufgabe mit Bravour und lief völlig entspannt mal im Schritt mal im Trab an Angelikas Seite durch den Wald.