Manni

Manni
Foto: Annabelle

Vor allem im Gelände ist Manni sehr kinderlieb. Wer schon alleine reiten kann, erfreut sich an seinem schnellen Galopp. Wer noch nicht alleine reiten möchte, kann sich problemlos auf dem ruhigen Pony führen lassen.

Auf dem Platz ist Manni noch etwas unerfahren und braucht eine feste Hand, die ihn in die Schranken weist. Während ihn im Gelände jeder reiten könnte, ist auf dem Platz ein guter Reiter nötig, um ihn in den Griff zu bekommen. Vieles kennt er dort noch nicht, was es für mich aber umso interessanter macht, es ihm beizubringen.

Daher kommt übrigens auch sein neuer Spitzname „Marshmallow“. Angelika sagte in der letzten Reitstunde: „Abteilung Marsch!“, woraufhin ich erwiderte: „Ach, du meinst ‚Marsch Manni!‘“, und Angelika sagte: „Ja genau, ‚Marshmallow.‘“ Nun ist er mein kleines Marshmallow.

Geschrieben von Annabelle, 16

Manny auf dem Platz
Foto: Annabelle

Ausritt in die Welt der Phantasie
Geschrieben von Annabelle am 29.11.2013

Gut ausgerüstet ging es heute Abend los. An der Spitze Marshmallow mit Reflektoren an den Vorderbeinen und ich, ebenfalls mit Reflektoren, Kopflampe und Leuchtbändern ausgestattet. Dahinter die ganze große Ponyherde. Und los ging es im malerischen Dauerregen durch den Dämmerwald!

Mein "Marshmallow" Manni kann manchmal ganz schön bockig sein. Foto: Annabelle
Mein „Marshmallow“ Manni kann manchmal ganz schön bockig sein. Foto: Annabelle

Es dauerte nicht lange bis wir zu unserer ersten Galoppstrecke kamen. Mein kleines Marshmallow wartete gelassen, bis alle sich sortiert hatten und auch Rocky und Samira nicht mehr drohten loszurasen. Dann gab es für uns kein Halten mehr! Manni galoppierte, nein, er flog über den Waldboden dahin, dicht gefolgt von Rocky, unserem Rennpony! Als er merkte, dass Rocky aufholte, legte er noch mal einen Zahn zu und dachte wohl, ohne Reiter wäre er noch schneller!

Da ich ohne Sattel und Pad reite, spüre ich schon recht früh, ob ein Pony Lust hat ein bisschen zu Buckeln oder Herumzuspringen. Manni hatte Lust! Frei nach dem Motto:
„Wollen wir doch mal sehen, ob du reiten kannst!“
„Manni?! Was soll das denn werden?!“
„Ballast abwerfen! Alleine bin ich doch viel schneller!“
„Da habe ich aber definitiv was dagegen!!!“
„Werden wir ja sehen!“

Schon begann er ein bisschen herumzuspringen, zog den Kopf runter und sprang umher wie ein Eichhorn. Naja, ist ja nicht weiter schlimm, einfach drauf sitzen bleiben, Kopf hochziehen und weitertreiben. Als dieses durchtriebene kleine Marshmallow merkte, dass ich nicht zu Fuß gehen wollte, beschloss er, mich mitzunehmen und gab noch einmal Gas.

Wenig später ritten wir wieder geordnet durch den nächtlichen Wald. Es ist faszinierend, wie sich die Geräusche bei Dunkelheit verändern! Der Wald wirkte sehr angenehm und einladend, die dunklen Bäume bildeten riesige Tore und gewährten Einlass in die Welt der Fantasie! Ein wundervoller Ort zu Träumen!

Auf einmal lichtete sich der Wald etwas und gab den Blick auf das Tal und die andere Bergseite frei. Wow! Der feine Nieselregen war von den Lichtern der Stadt in einem weichen Goldton gefärbt, das ganze Dorf war ein riesiger lebender Drache, goldener Atem entwich aus seinen bebenden Nüstern! Gut behütet lag er in der weitläufigen Talsohle, die Berge ringsherum nahmen ihn in ihre Mitte, hatten auf ewig geschworen, ihn mit ihrem Leben zu beschützen!

Wir ritten vorbei. Marshmallow war angesichts der überirdischen Macht lammfromm und wartete geduldig bis auch die anderen bereit zum galoppieren waren. Dann preschte er los, gab alles, hob ab und flog über den leichten Dunstschimmer aus Nebel dahin! Sein Körper bebte, seine Muskeln arbeiteten unter dem flauschigen Fell! Er lief um die Wette mit dem Wind, bereit, die Natur zu besiegen! Er brachte mich zurück in die Welt der Wirklichkeit, die Tore der Fantasie schlossen sich lautlos. Wir kommen wieder!

Goldenes Licht im Land der Phantasie. Foto: Annabelle
Goldenes Licht flutet aus der Welt der Phantasie herüber. Foto: Annabelle