Ich kam gemütlich zum Tor getrottet. Neben mir lief Antonia. Klasse!, dachte ich mir. Das wird ein toller Ausritt!! Kaum stand ich draußen kam Annabelle begeistert auf mich zugestürmt. Leicht verwundert sah ich zwischen den beiden hin und her. Wollten sie jetzt etwa gemeinsam auf mir reiten?
Aber es kam wie so oft ganz anders als erwartet. Ein Mädchen mit ihrem Vater stand etwas abseits und wartete unsere Begrüßung ab. Dann begrüßten sie mich und Angelika eröffnete mir, dass sie mich heute reiten dürfe. Während Antonia nebenherginge.
Nach dieser sehr entspannten Runde wurden die Zügel getauscht. Mit

Annabelle auf meinem Rücken ging es los zur Pilz-links-Runde. Wo dieses verrückte Huhn nicht anders konnte als ein paar Halsbrecherische Kunststückchen zu üben.
Erst ritt sie eine Weile rückwärts. Dann seitlich und im Damensitz. Schließlich legte sie sich einfach auf mich drauf. Mich störte das wenig, denn ich wusste ja das ich im Schritt hinter den anderen hergehen sollte.
„Na? Gemütlich da oben?“
„Ja sehr! Es schaukelt so schön! Ich muss glatt aufpassen dass ich nicht einschlafe!!!“
„Heeee! Wenn du schlafen darfst will ich aber auch schlafen!!“ Mit gesenktem Kopf durchstöberte ich das gras nach einem gemütlichen Plätzchen. Da kam Leben in meine Reiterin. Sie setzte sich wieder hin und nahm die Zügel auf.
„Ähm… lass uns vielleicht doch lieber weitergehen! Schlafen üben wir mal auf dem Platz!“
Oh ja! Der Platz…. vor einiger Zeit waren wir mit ein paar Ponys auf dem Platz! Zum Reiten hatte ich irgendwie keine Lust, aber das störte Annabelle zum Glück wenig. Sie übte mit mir etwas das sie ‚Kompliment‘ nannte! Und das bedeutete, dass ich ganz viel zu futtern bekam!! Ich musste bloß mein eines Bein einknicken und dann langsam nach hinten gehen bis ich mit einem Bein auf dem Boden kniete und das andere nach vorne ausstreckte.
Kaum verharrte ich in dieser Position, da regnete es schon Lob und

Leckerlies!!! Da soll nochmal einer sagen Platzarbeit macht keinen Spaß!!!
Nun ja, wir schlossen jedenfalls zu den anderen auf und galoppierten und trabten sehr entspannt hinter der wilden Ponymeute her.
Es folgte eine lange Schrittstrecke. Ganz normal zu reiten ist natürlich langweilig! Ich spürte wie Annabelle auf meinem Rücken herumhampelte. Sie ritt dann mal auf Knien!
„Oh! Das muss ich fotografieren!“ Eh ich mich versah stand ich mit meiner durchgeknallten Reiterin wieder einmal im Rampenlicht.
„Na wenn dann aber richtig!“ grinste die verschmitzt und stellte sich hin. Ich sah unserem Fotografen an, dass er nicht wusste ob er das jetzt lustig finden sollte oder schon mal einen Krankenwagen rufen sollte. Ich ging gleichmäßig und ruhig weiter und verzichtete sogar darauf im Wald nach Gras zu suchen!! Obwohl es immer viel besser schmeckt wenn ich erst den Abhang hochklettere!
„Danke Farah! Gut gemacht!!“
Stolz hob ich meine Nase ein Stückchen. Da kam die Galoppstrecke!! Schon saß Annabelle wieder und wir preschten wie der Wind durch den Wald!!
