Heute sind wir die Pilz-links-Runde mitgegangen. Farah hat sich sehr gefreut und wollte unbedingt rennen! Und natürlich fressen. Das Gras am Wegesrand sieht aber auch so lecker aus!! Und nachdem wir die letzten zwei Wochen nicht gelaufen sind, sondern nur zum grasen und kuscheln auf der Wiese waren, dachte Farah vermutlich, sie könnte nun nach Herzenslust schlemmen.
Die erste Galoppstrecke haben wir sehr souverän im Schritt gemeistert, Farah zog zwar vor allem am Anfang kräftig, als die Ponys losgaloppierten, wurde dann aber mit der Zeit ruhiger.
Die zweite, ganz lange Galoppstrecke gestaltete sich wesentlich schwieriger, denn Farah hatte nur noch eins im Sinn: rennen!
„Los Annabelle! Schneller! Da vorne ist die lange Galoppstrecke! Die dürfen wir auf keinen Fall verpassen!!! … Was? Du rennst nicht?! Warum nicht?! … Egal! Dann zieh ich dich! Mach dir nur keine Sorgen!“
„Farah! Ho Halt!“
„Stehen bleiben?! Was soll das denn bitte?!“
„Würdest du mich bitte nicht ins Gebüsch schubsen? So, jetzt beruhig dich mal, wir gehen Schritt.“
„Schritt?! Bist du jetzt völlig verrückt geworden? Das ist eine Galoppstrecke! Hier wird galoppiert!!! Guck, die anderen sind schon längst weg!“
„Seit wann machen wir das, was die anderen machen?! Komm, wir sind heute mal richtige Rebellen und gehen die Galoppstrecke eiskalt im Schritt hoch!“
„Ich will aber laufen! Jetzt! Sofort!“
„Gut, du kannst es gerne wollen, aber wir bleiben trotzdem im Schritt.“
Mit beiden Händen am Halfter und ganzem Körpereinsatz überredete ich Farah schließlich dazu, bei mir zu bleiben und Schritt zu gehen. Um sie zum einen zu fordern, damit sie sich auf etwas anderes als laufen konzentriert, und sie zum anderen besser halten zu können, zog ich ihren Kopf zu mir herum. Außerdem stupste ich anfangs meinen Arm gegen ihre Schulter, um sie nach links, also zu mir, einzustellen, sodass sie gebogen lief.
Bei der letzten Galoppstrecke lehnte ich mich mit meiner Schulter und meinem ganzen Gewicht gegen sie, um sie so immer wieder leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und sie dazu zu bringen nach rechts auszuweichen und langsamer zu werden.
Wann immer ich sie mit der Gerte aufforderte anzuhalten, blieb sie sofort stehen. Richtig cool!!! Zwar zog sie beim Weitergehen genauso stark wie vorher, aber ich hatte immerhin die Möglichkeit, sie ab und zu rückwärts zu richten oder die Seite zu tauschen. Mit dieser Methode habe ich in zwei Wochen garantiert baumstammdicke Oberarme! Bei dem guten Training! Und Farah kräftigt fleißig ihre Beine und Rückenmuskulatur! Bestimmt will sie bei „Germany‘s next Top-Horse“ mitmachen und sich dafür eine super Figur antrainieren!