Nach den letzten überaus vorbildlichen Runden war es heute mal wieder Zeit ordentlich die Sau raus zulassen. Oder besser gesagt das völlig unerzogene und freche Pony. Bereits an der ersten Galoppstrecke, die Farah normalerweise zum gemütlichen Warmwerden nutzt, ließ sie sich kaum halten und sah es gar nicht ein im Schritt zu gehen.
„Was soll das denn?! Gestern durfte ich auch rennen! Also los!“

„Farah, Farah! Du ziehst völlig falsche Schlüsse! Gestern durftest du nicht rennen, sondern ruhig galoppieren und das auch nur, nachdem du ordentlich Schritt und Trab gegangen bist!“
„Sei doch nicht immer so streng! Wer braucht denn bitte Schritt und Trab?! Das ist doch was für Anfänger!!“
„So, findest du? Ich würde eher sagen unkontrolliertes und vollkommen kopfloses Rasen ist was für Anfänger! Das kann nämlich jeder!“
„Hmmpf! Aber ich will laufen!!“
„Dann beruhig dich bitte und geh ordentlich Schritt! Dann können wir auch gleich schneller reiten!“
„Nein, ich will nicht langsamer gehen! Ich will schneller!“ Farah benahm sich ein bisschen wie ein kleines Kind. Ein unerzogenes kleines Kind.
Das konnte natürlich nicht so bleiben. Also bin ich nach einer diskussionsreichen Trabstrecke abgestiegen und habe Farah geführt. Wir mussten erst einmal wieder klären wer hier der Chef ist.
Farah begann recht bald mich anzupöbeln, sobald ihr etwas nicht gepasst hat. Und im Grunde genommen traf das auf so ziemlich alles zu, was ich von ihr verlangt habe. Sie wollte nicht stehen bleiben, wollte nicht neben mir sondern zwei Schritte vor mir gehen und sah es gar nicht ein, warum dies eine Schrittstrecke sein sollte. Trab war doch viel schöner!

Immer wieder schlug sie ihren Kopf heftig gegen meinen Arm und rempelte mich an. Daraufhin habe ich ihren Kopf von mir weggeschubst und sie rückwärts gehen lassen. So lange bis sie sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte und wir weitergehen konnten.
Die zweite Galoppstrecke haben wir zur Abwechslung auch mal nur im Schritt zurückgelegt. Farah hat sich natürlich sehr gefreut und hat an den Zügeln gezogen wie eine Verrückte, doch mit viel Anhalten und rückwärts richten habe ich mich schließlich durchgesetzt.
Bei den letzten beiden Galoppstrecken sind wir auch wieder getrabt und galoppiert. Abgesehen von ein paar Remplern war Farah sehr ruhig und folgsam!